Freitag, Februar 08, 2008

Alpenüberquerung am 07.02.08

Schon am letzten Wochenende zeichnete sich eine Wetterlage für eine
Alpenquerung von Stuttgart aus ab. Nachdem sich die Vorhersage festigte,
informierte ich meinen Vereinskameraden Jürgen Oberzig über die Möglichkeit.
Er hatte mich vor einiger Zeit angesprochen, daß er gerne mit mir so eine
Fahrt machen würde.
Auch im Büro konnte ich mir durch kollegiales Verständnis die Zeit
freiräumen, so daß nichts mehr im Wege stand. Als Verfolger haben sich
Werner Kern und Werner Laux bereiterklärt die Aktion zu unterstützen. Beim
Aufrüsten waren uns Volker und Birgit eine große Hilfe. Die Flugsicherung
und Freigaben wurden wieder in bester Manier durch Michael Reichert
erledigt.

Um 11:15 loc hoben wir von unserem Startplatz am Cannstatter Wasen ab, um
nach bisschen mehr als 5 Stunden in der Nähe von Piacenza zu landen. Die
Route führte uns über den Stuttgarter Flughafen, Friedrichshafen,
Lichtenstein, Arosa, an St. Moritz vorbei, über das Bernina Massiv, direkt
über Bergamo und schließlich in die Po-Ebene. Mit Geschwindigkeiten über 110
km/h hat die eigentliche Querung der Alpen ca. 2 Stunden gedauert.
Alle ATC Zentren waren hilfsbereit und zuvorkommend und das Wetter war ohne
Makel. Sichten bis zum Mont Blanc Massiv ließen uns unsere Reise voll
genießen.
Nach dem Abstieg aus ca. 4800 Meter Höhe konnten wir unser Sauerstoffanlage
ablegen und eine Stunde in niedriger Höhe nach einem geeigneten Landegelände
suchen. Dies haben wir ca. 5 km von der von NOAA vorausberechneten Stelle
auch gefunden, so daß die Verfolger auch nach kurzer Zeit zur Stelle waren.

Nach einer Pizza und einem Cappuccino machten wir uns auf die Rückreise über
den San Bernardino.

Um kurz vor 3 morgens war dann unser "Donnerstag Nachmittags Ausflug"
beendet.

Ein wenig getrübt wurde das Erlebnis von einem anderen Ballonpilot. Dieser
setzte mit einem Heißluftballon zur Alpenüberquerung an. Leider verfügte er
weder über ausreichend Englischkenntnisse noch über eine Routine beim
Funken. Die Controllerin in Milan war "not amused" über so viel
Dilettantismus. Mit solchen "Kollegen" am Himmel müssen wir uns nicht
wundern, daß wir nicht immer mit offenen Armen in Italien empfangen werden.